Ein Sesshin (chinesisch 接心, Pinyin jiē xīn, W.-G. Chieh Hsin; jap. 接心) ist eine Periode unterschiedlicher Länge mit konzentrierter Zen-Meditation. Es findet Abseits des üblichen Alltags innerhalb einer Gruppe von gemeinsam Praktizierenden, der sog. „Sangha“ statt. Dabei wird mehrmals täglich intensiv Zazen praktiziert.
Im Sommer 2018 wurden verschiedene Situationen auf Schwarz-Weiß-Fotos festgehalten:
(Fotos: Sangha ohne Bleibe)
Impressionen des Sesshin des Zen Dojo Tübingen Anfang Dezember 2017, anlässlich des 25jährigen Bestehens der Zazen-Gruppe. Ein angenehmes und bewegendes Sesshin bei Kirchentellinsfurt in ruhiger und angenehmer Umgebung im Jugendhaus „Schloss Einsiedel“.
(Fotos: Zen Dojo Tübingen)
Der Ablauf eines Sesshins ist gekennzeichnet durch häufige und ggf. längere Meditationsperioden. Je nach Ausrichtung werden die Mahlzeiten ebenfalls in der Zazen-Haltung während eines Sesshin eingenommen. Längere Sitz-Perioden werden häufig durch Kinhin (Gehmeditation) unterbrochen. All das dient der Nicht-Ablenkung und dem „Vertrautwerden mit sich selbst“ und wird mit derselben Geisteshaltung ausgeübt wie in der Zazen-Haltung selbst.
Mahlzeiten nimmt man in ritueller Form in Schalen (Oryoki) gemeinsam und in Stille ein. Alle Tätigkeiten, so auch kleinere Arbeiten, Samu (Abwasch, Reinigung, Garten etc.) werden mit Geistesgegenwart, einer bestimmter Form und Achtsamkeit verrichtet. Durch die Übung des „konzentrierten Tuns“, ist die Möglichkeit gegeben, den in der bewegungslosen Zazen-Haltung entwickelten Geist auch in die Tätigkeiten des Alltags zu transportieren.
Durch die Sesshin-Praxis, in der auch mündliche Unterweisungen erfolgen, wird die tägliche Übung von Zazen vertieft. Im Laufe der fortschreitenden Praxis gibt es allmählich weniger Unterschiede zwischen dem „Sesshin-Geist“ und dem täglichen Bewusstsein.